Magnetresonanztomographie
3D Segmentierung
Deep Learning in der medizinischen Bildgebung
Die Teilnehmer des Projekts setzen sich mit den aktuellen, innovativen Deep
Learning Algorithmen auseinander und wenden diese auf medizinischen Bildern
an. Dazu zählen vor allem Bilder der Computertomographie (CT), aber auch der
Magnetresonanztomographie (MRT), Ultraschall, Röntgen und weitere Methoden
der medizinischen Bildgebung.
Mit Hilfe von Deep Neural Networks werden die medizinischen Bilder
hinsichtlich eines festgelegten Ziels ausgewertet. Häufig sollen bestimmte
Bildbereiche, wie anatomische Strukturen, Anomalien usw., segmentiert werden,
um so beispielsweise eine Diagnose zu ermöglichen bzw. zu erleichtern. Darüber
hinaus gibt es jedoch eine Vielzahl von Einsatzmöglichkeiten von Deep Learning
in der medizinischen Bildgebung, wie das Verbessern der Bildqualität oder die
Synthese und Augmentation von Bildern.
Da es sich bei medizinischen Bildern um eine Domäne handelt, die sich stark
von herkömmlichen Bildern, z.B. einer Handykamera, abhebt, haben sich dafür
spezielle Deep Learning Methodiken entwickelt. Diese
beinhalten unter anderem ein besonderes Pre-/Postprocessing der Bilder sowie
eigene Architekturen der Neuronalen Netze, z.B. U-Net und DeepMedic, die sich
insbesondere für medizinische Bilder eignen.
Infrastruktur
MEVIS bietet Soft- und Hardwareressourcen an, die die Arbeit mit Deep Learning
deutlich verbessern. Zum Trainieren steht ein Rechnercluster und
Netzwerkspeicher zur Verfügung, sodass auch mit einfachen PCs gearbeitet
werden kann.
In einer umfangreichen Python Bibliothek stehen die gängigsten Deep Learning
Archtikturen und Komponenten der medizinischen Bildgebung, wie bspw. U-Nets,
zur Verfügung und ermöglichen eine einfache Anwendung. Darin werden die
aktuell größten Frameworks Tensorflow/Keras/Pytorch zur Implementierung
verwendet.
Zusätzlich gibt es ein dutzend Tools, die die Arbeit mit medizinischen
Daten erleichtern. Für Pre-/ Postprocessing und Visualisieren von Bilddaten
ist die graphische Programmierumgebung
MeVisLab
sehr geeignet und bietet Schnittstellen zum Training und Inferenz der
Architekturen. Intern bauen hier C++ und Python die graphischen Module auf und
kommunizieren per RPC Verbindung mit Tensorflow/Pytorch Instanzen.
Zudem steht die Webapp Challengr zum Vergleich der Ergebnisse der
verschiedenen Neuronalen Netzen zur Verfügung. Diese bietet eine
übersichtliche Darstellung und Diagramme der Trainingsparameter sowie der
Evaluationsergebnisse.
Zum besseren Verständnis, welche Möglichkeiten und Tools es gibt, ein Beispiel
aus dem aktuellen Projekt: Wir haben neue Architekturen in Keras implementiert
und in MeVisLab eingebunden. Um diese auf dem Cluster zu nutzen, mussten wir
eigene Docker Images bauen und bei einem MEVIS Registry Service hochladen.
Über ein Vue.js/Quasar Dashboard konnten wir dann ein Training starten. Über
dieses Cluster läuft auch Challengr, welches all unsere trainierten Netze und
dazugehörigen Einstellungen auflistet und auswertet. Durch Docker Container
und Quasar Webapps kann sehr viel über das Netzwerk gemacht werden, was auch
in der Remote Arbeit hilfreich ist.
Die Projekt-Organisation und Dokumentation findet in Jira, GitLab und
Confluence statt.
Aufgabenstellung und Ziele
Die bisherigen DeepAnatomy Projekte orientierten sich an einer öffentlichen
Deep Learning Challenge. Anhand dieser konnten folgende Themen und Aufgaben
behandelt werden:
Kennenlernen der allgemeinen Deep Learning Methodiken: Pre-/Postprocessing,
Training, Inferenz/Evaluation
Kennenlernen der medizinspezifischen Deep Learning Methodiken: spezielles
Pre-/Postprocessing in MeVisLab, besondere Deep Learning Architekturen und
Konfigurationen, usw.
Gemeinsames Anwenden und Vergleichen verschiedener Neuronaler Netze im
Rahmen einer öffentlichen Challenge (z.B. KiTS Challenge:
kits19 grand-challenge )
Erweitern der vorhandenen MEVIS Infrastruktur um beispielsweise weitere
Netzwerk-Architekturen, Evaluationsmethodiken usw.
Grundsätzlich haben die Teilnehmer große Freiheiten in der Auswahl ihrer
Tätigkeiten und können sich so auf ihre Interessen fokussieren. Natürlich
sollte ein wissenschaftlicher Zusammenhang zu den allgemeinen Zielen des
Projekts bestehen.
Vorkentnisse und Anforderungen
Es werden keine besonderen Vorkenntnisse der Teilnehmer erwartet. Da sich das
Projekt auf das Thema Deep Learning fokussiert, sind Kenntnisse in diesem
Bereich hilfreich und erleichtern den Projekteinstieg. Diese sind jedoch nicht
zwingend erforderlich.
Zusammenfassend sind folgende Vorkenntnisse hilfreich (aber nicht
erforderlich):
Python, inkl. Tensorflow, Keras und PyTorch
MeVisLab
Docker Container
Vue.js
Kursempfehlungen, auch für eine mögliche Einarbeitung und Vorbereitung, werden
hier genannt.